Da war er nun: der Tag X
Die erste ultimative Mountainbike-Tour der IPA Sektion Wuppertal !
Wie bei vielen großen Ereignissen, so gab es auch hier einige Dinge, die letztendlich Geschichte schreiben sollten.
Doch der Reihe nach:
Es war verabredet, dass sich die unerschrockenen Recken um 14:00h am Stadionvorplatz Zoo treffen. Um kurz nach 13:00h meldete sich der erste Teilnehmer mit irritiertem Unterton und fragte nach möglichen Planänderungen, denn er befand sich allein auf weiter Flur.
Nach zugegeben leicht feixendem Unterton in der Frage nach Umstellung auf Winterzeit nahm die Irritation zunächst schlagartig zu und führte dann folgend zum neuen Beinamen „Herr der Zeiten“.
Gegen 14:00h trafen dann die Heerscharen ein, die zum Kreis der ehrenwerten Herren der ersten ultimativen Mountainbike-Tour der IPA Sektion Wuppertal gehören wollten.
Der Wettergott hatte es ihnen einfach gemacht, denn es war ein schöner und sonniger Herbsttag. So fanden sich denn nach und nach jene edlen Männer ein, die fortan Geschichte schreiben sollten.
Es wurde gezählt, eingeteilt in Gruppen und Vorlieben, und schließlich machten sich diese letzten Vertreter der Gattung unerschrockener Eroberer auf ihren Weg gen Beyenburg: es waren ihrer drei, jawohl! drei verwegene Mannsbilder auf ihren Stahlrössern, fortan auch die drei Musketiere genannt! Ein vierter war auf dem Wege, musste jedoch umkehren, denn er hatte noch Milch auf dem Herd stehen und musste so Haus und Hof retten.
Es ging über die Sambatrasse ins schöne und herbstliche Burgholz, der Wolfgang-Kolbe-Weg und verschiedene verwunschene Reitpfade gaben den Unerschrockenen ihr schlammverziertes Aussehen, welches sie letztendlich mit Stolz bis ins Ziel trugen. Über das Burgholz führten die zumeist bewaldeten Pfade über das Gelpe- und Zillertal zur Ronsdorfer Talsperre, wo die Rösser gepflegt und die Reiter gestärkt wurden. Dann weiter über die Ronsdorfer Höhen und Brücken zum Marscheider Wald. Die Wege führten von dort zum Laaken und zum Mahnmal Kemna.
Wer sich nun dem Ziele nahe glaubte, wurde noch einmal auf eine harte Probe gestellt. Denn da nur die tapfersten und heldenhaftesten Reiter unter der Fahne der IPA ritten, sollte der Weg auch angemessen heldenhaft sein. So kam es, dass diese Männer unerschrocken die gefährlichen und unmenschlich steilen Steigungen des Weges am Kemna-Mahnmal bergan unter die Räder nahmen. Hier machte sich einer unter ihnen einen Namen und zwang die anderen Kraft seiner schier übermenschlichen Ausdauer, ebenfalls ohne Klagen diesen Berg zu nehmen, und zwar ohne abzusteigen.
Am Ziel der heimlichen Sehnsüchte angekommen, stellte sich heraus, dass eben dieser Antreiber hier einen ganz billigen Trick anwandte, aber dazu später.
Einmal erklommen, bot diese Anhöhe nicht nur den Weg weiter nach Schwelm, sondern auch wunderschöne Weitblicke über die sonnengefluteten Weiten des bergischen Landes. Nachdem Puls und Trittgeschwindigkeit wieder im Einklang waren, ging es über die Schwelmer Höhen zurück in die dunklen Wälder Beyenburgs. Der Bilstein wurde erkämpft, dann ging es die letzten Kilometer entlang der Wupper und des Beyenburger Stausees dem Ziel entgegen: das Fischerheim.
Dort empfing uns nach echten 43 Kilometern Fahrtstrecke der liebe Betreiber, der nebenbei auch noch Sheriff von Beyenburg ist, mit freundlichen Worten und einer Einladung in seine sehr gemütliche und mit einem schönen Holzofen befeuerte Gaststube. Bier und Fisch in seiner köstlichsten Zubereitung wurde gereicht, und alle Schmerzen und Steigungen und Schlammlöcher waren bald vergessen.
So saßen die Recken der ersten ultimativen IPA Mountainbike-Tour zusammen und frönten ihrem Heldentum, als der eine schon erwähnte sein Herz in beide Hände nahm und beichtete, dass er bald abgeholt würde von seiner Liebsten und ihrem Automobil.
Tja, so kam es, dass es fortan nur noch zwei Unerschrockene waren, die sich bei inzwischen eingesetzter Dunkelheit und feuchter Kälte auf ihre Stahlrösser schwangen und den Heimweg antraten.
Da sich einer der beiden ja eingangs erwähnt mit den Sommer- und Winterzeiten verhaspelt hatte, führte er natürlich auch keinerlei Lichtquellen an seinem Gefährt mit. Nun preiszugeben, wie diese beiden Unerschrockenen den nicht ungefährlichen Heimweg antraten und letztendlich auch meisterten, würde möglicherweise zu rechtlichen Diskussionen führen. So wollen wir den Mantel des Schweigens bemühen und lediglich erwähnen, dass alles gut ging und wir geloben, bei der nächsten Tour noch besser vorbereitet zu sein.
Der eine mit dem Licht erreichte sein Heim in Elberfeld nach 63 Kilometern Gesamtfahrt, der Held der Dunkelheit und Herrscher über die Zeiten musste noch ein paar Kilometer weiter zurück bis zum Zoo, wo er schließlich seinen motorisierten Untersatz starten und mit voller Heizungsleistung gen Heimat düsen konnte.
Wir sind uns einig: es war ein schöner Tag und eine wirklich schöne Tour!
Und: es gibt noch Männer auf dieser Welt ;-)
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